Sonntag, 27. Oktober 2013

St. Pauli zwischen Nacht und Morgen (1967) José Bénazéraf

Inhalt: Die französische Tänzerin Arlette (Eva Christian) macht erneut Ärger, da sie keinen Striptease abliefern will, wie ihn der Nachtclub-Besitzer Bernie (Rolf Eden) von ihr einfordert. Doch seine Mitarbeiter wissen sich zu helfen und versetzen ihr einen Schuss Heroin, der ihren Widerstand brechen soll. Ihre Verzweiflung können sie ihr damit aber nicht nehmen, weshalb sie wenige Tage später unkontrolliert und hilflos über die Hamburger Straßen läuft und dabei Helmut (Helmut Förnbacher) begegnet, der sich ihrer annimmt.

Gemeinsam verbringen sie den Tag und die kommende Nacht bis sie sich verliebt in den Morgenstunden verabschieden. Arlette hat wieder Mut gewonnen und glaubt an eine Wendung in ihrem Leben, ahnt aber nicht, dass Helmut von der Schweizer Drogenfahndung an die Hamburger Polizei abkommandiert wurde. Er glaubt, dass es sich bei Bernies Nachtclub um einen Drogenumschlagplatz handelt und nutzt die Bekanntschaft mit Arlette, dort unauffällig nachzuforschen. Ein Überfall kommt ihm zu Hilfe, um das Vertrauen Bernies zu gewinnen...


Genaue Zuschauerzahlen lassen sich heute nicht mehr feststellen, aber das der Andrang an den Kinokassen zu  "St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" 1967 groß gewesen sein soll, wie es der Hüllentext der Pidax-DVD beschreibt, klingt glaubhaft. Filme, die ein moralisch anrüchiges, erotisch angehauchtes Szenario entwarfen, hatten Ende der 60er Jahre Konjunktur. Der Schweizer Filmemacher Erwin C. Dietrich, für "St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" noch ausschließlich als Produzent verantwortlich, sollte 1968 einen der größten Publikumserfolge des Jahres mit dem Erotik-Film "Die Nichten der Frau Oberst" erzielen und der Name "St. Pauli" kam im Filmtitel groß in Mode, denn er versprach dem Betrachter einen voyeuristischen Blick durchs Schlüsselloch in eine ihm unbekannte Welt.

Entsprechend wurden diese Filme trotz ihres Erfolgs nicht nur vom Feuilleton, sondern auch von den bürgerlichen Medien gemieden - "Die Nichten der Frau Oberst" erhielt nicht die verdiente "Goldene Leinwand" wie bei den erzielten Zuschauerzahlen sonst üblich - aber während "Der Schulmädchen-Report" (1970) oder Oskar-Kolles Aufklärungswerke als signifikant für diese Phase im Langzeitgedächtnis erhalten blieben, geriet ein Film wie "St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" vollständig in Vergessenheit, obwohl er in seiner Mischung aus Erotik und Kriminalfilm oberflächlich betrachtet Ähnlichkeit zu den damaligen Edgar-Wallace-Filmen ("Der Mönch mit der Peitsche" (1967)) aufwies, die heute noch populär sind.

Tatsächlich ist der Erfolg von "St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" in Deutschland nur aus dem damaligen Zeitkontext heraus zu erklären, denn der Film weist sowohl von der Bildsprache, als auch der erzählerischen Anlage kaum Gemeinsamkeiten mit den deutschen Unterhaltungsfilmen der 60er Jahre auf. Am ehesten ließen sich noch Parallelen zu Jürgen Rolands "Polizeirevier Davidswache" (1964) in den Dokumentaraufnahmen von Hamburgs Stadtteil St. Pauli feststellen, aber während das Lokalkolorit - besonders die Menschen, die dort leben - für Roland von entscheidender Bedeutung war, hätte die Story in "St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" auch vor der Kulisse einer anderen, ähnlich von Industrie und Nachtleben geprägten Großstadt spielen können.

"Ich habe von Bénazéraf gehört, aber kannte seine Filme nicht, als ich ihn engagierte. Aber er passte nicht zu mir, verlangte getrennt von den übrigen Mitgliedern der Gruppe am ersten Haus am Platz untergebracht zu werden und ließ sich nur von den produktionseigenen Fahrzeugen befördern" (Erwin C.Dietrich, E-Mail Interview 01/2015)

Erwin C. Dietrich erkannte früh die wachsende Popularität von Erotik- und Sexfilmen auch in Deutschland und beauftragte als Regisseur mit José Bénazéraf einen der bekanntesten Vertreter des französischen Erotik-Films, der 1963 mit "L'éternité pour nous" (Heißer Strand) seinen Einstand gegeben hatte. Dietrich hatte ein Jahr zuvor "Schwarzer Markt der Liebe" (1966) produziert, für dessen Umsetzung er den späteren "Schulmädchen-Report" - Regisseur Ernst Hofbauer verpflichtete. Dass Dietrich Bénazérafs Filme nicht kannte, wie er in seinem Interview schrieb, ist schwer zu glauben, denn der Film zitierte - ebenso wie "St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" - Bénazérafs zuvor entstandenen Gangsterfilme. Nicht nur die Kameraführung, der Bildaufbau und das Gangstermilieu bis hin zur Verwendung der riesigen us-amerikanischen Straßenkreuzer, weisen Parallelen zwischen beiden Filmen auf - gleichzeitig eine Anspielung auf die Kriminalfilme Jean-Pierre-Melvilles - seinen Film fehlte auch die Geschwätzigkeit und Erklärungssucht deutscher Kriminalfilme, weshalb der Storyaufbau im Vergleich zum typischen Genre-Beitrag ungewohnt spartanisch wirkt.

Die Einführung der Hauptfiguren - die französische Tänzerin Arlette (Eva Christian) und der Schweizer Drogenpolizist Helmut (Helmut Förnbacher) - geschieht ohne erklärenden Kontext. Arlette weigert sich, weiter als Tänzerin in dem Nacht-Club aufzutreten, woraufhin sie mit einer Heroin-Spritze von ihrer Kollegin (Dunja Rajter) gefügig gemacht wird. Trotzdem rennt sie wenige Tage später unkontrolliert aus dem Club und läuft zufällig Helmut in die Arme, der vor Monaten als Drogenfahnder zur Hamburger Polizei abkommandiert wurde. Sie verbringen den restlichen Tag und die kommende Nacht zusammen und verlieben sich ineinander. Helmut glaubt, dass es sich bei dem Nacht-Club, in dem Arlette arbeitet, um einen wichtigen Drogenumschlagplatz handelt und will als Undercover-Agent dort nachforschen, wozu er den Kontakt mit der hübschen Tänzerin nutzt.

Bénazéraf kam es bei der Entwicklung seiner Filme weniger auf die innere Schlüssigkeit der Story an, als auf eine ausdrucksstarke Bildsprache, mit der er die Charaktere seiner Protagonisten herausarbeitete. In einer der besten Sequenzen des Films begleitet die Kamera von hinten den seinen Club betretenden Boss Bernie (von Rolf Eden stoisch selbstbewusst, geradezu französisch gespielt) und fängt damit die Reaktionen der ihm begegnenden Menschen ein. Typisch für Bénazéraf ist die Nutzung der Raumtiefe. Während Bernie im Vordergrund mit einem Vertrauten redet, sitzen zwei Damen dahinter an ihrem Tisch, deren Gespräch der Film parallel dazu einfängt, während sich eine Striptease-Tänzerin in der hinteren Perspektive auszieht. Wie in "Joë Caligula - Du suif chez les dabes" wird Nacktheit nie vordergründig inszeniert, sondern entsteht aus einem bildsprachlichen Kontext.

Auch die sparsamen Dialoge entsprachen nicht den im deutschen Film gewohnten Gepflogenheiten. Nicht nur, dass Bénazéraf unterschiedliche Gespräche gleichzeitig erklingen ließ, inhaltlich werden diese meist von einer real wirkenden Belanglosigkeit geprägt. Unterstützt wurde er dabei von Wolfgang Steinhardt, einem längst vergessenen deutschen Drehbuchautoren, der 1961 schon mit Max Pécas in "De quoi tu te mêles Daniela!" (Zarte Haut in schwarzer Seide) zusammen arbeitete, ebenfalls ein stilprägender französischer Regisseur im Erotik-Genre, der wie Bénazéraf ab Mitte der 70er Jahre Porno-Filme drehen sollte. Eine geringe Anpassung an den deutschen Markt lässt sich eventuell in den im Gegensatz zu "Joë Caligula" deutlich sparsameren Nacktszenen entdecken, aber sowohl in der Inszenierung des attraktiven weiblichen Casts, als auch in der Kompromisslosigkeit der Vorgehensweise der Polizei atmete "St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" den Geist des französischen Gangsterfilms.

Aus dem gleichen Grund, weshalb der Film schnell in Vergessenheit geriet, wird er heute auch von Fans fast zwanghaft als Trash angesehen, dabei übersehend, dass es sich bei José Bénazérafs Film um einen künstlerisch eigenwilligen, sehr ästhetischen Film handelt, der seine Erotik hintergründig ausstrahlt und den deutschen Kriminalfilm avantgardistisch interpretierte.

"St. Pauli zwischen Nacht und Morgen" Deutschland / Frankreich 1967, Regie: José Bénazéraf, Drehbuch: Wolfgang Steinhardt, Darsteller : Eva Christian, Helmut Förnbacher, Rolf Eden, Dunja Rajter, Bob Iller, Tom RiedelLaufzeit : 85 Minuten 



weitere im Blog besprochene Filme von Erwin C.Dietrich:

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ich - ein Groupie (1970) Erwin C. Dietrich

Inhalt: Vicky (Ingrid Steeger) wird Zeuge eines Live-Rock-Concerts in einem Londoner Park und setzt sich zu den anderen Zuschauern auf den Rasen. Der Sänger Stewart (Stewart West) wird aufmerksam auf die hübsche Blondine und fragt sie, ob sie nicht Lust hätte, nach dem Konzert noch auf eine kleine Feier mitzukommen. Klar hat sie Lust und sie landen in einer Londoner Wohnung, wo es sich die Musiker und ihre bevorzugten weiblichen Anhänger gemütlich machen. Erstmals Hasch rauchend gibt sich Vicky dem attraktiven jungen Mann hin, aber als sie danach gleich von Liebe redet, wird Steward schnell einsilbig. Er verspricht ihr, sie auf eine Tournee, die die Band bis nach Berlin führen wird, mitzunehmen, versetzt Vicky aber am nächsten Tag und kommt nicht zum verabredeten Treffpunkt.

Von Vivian (Vivian Weiss) erfährt sie, dass die Band schon abgereist ist, und sie die Angelegenheit locker nehmen sollte. Doch die verliebte Vicky will Steward wieder sehen und ihm hinter fahren, was sich auf Grund ihrer knappen Geldmittel als schwierig herausstellt. Doch Vivian hat eine Idee – sie will sich von ihrem restlichen Geld in Amsterdam Hasch kaufen und es teurer in der Schweiz verkaufen. Nur müssen sie dafür noch über die Grenze kommen…


Bevor Erwin C.Dietrich bei "Hinterhöfe der Liebe" (1968) erstmals auf dem Regie-Stuhl Platz nahm, hatte er schon intensive Erfahrungen im noch jungen Erotik-Film-Genre gesammelt. Als Produzent förderte er früh den späteren "Schulmädchen-Report" - Regisseur Ernst Hofbauer ("Schwarzer Markt der Liebe" (1966)) und holte José Bénazéraf nach Hamburg, wo sich der für seine stylischen Erotik-Filme bekannte französische Regisseur dem St.Pauli Milieu widmete ("St. Pauli zwischen Nacht und Morgen"(1967)). Nur wenig später erzielte er mit der Guy De Maupassant-Verfilmung "Die Nichten der Frau Oberst" (1968) einen großen Erfolg in den deutschen Kinos, der den Schweizer Produzenten, Drehbuchautoren und Regisseur zu einem der produktivsten Erotik-Filmer der 70er Jahre im deutschsprachigen Raum werden ließ - allein als Regisseur verantwortete er zwischen 1968 und 1982 43 Langfilme.

Erwin C.Dietrich kannte keine Hemmungen, die hohe Nachfrage besonders in den 70er Jahren mit Filmen zu befriedigen, die nach dem immer gleichen Strickmuster Sex-Szene an Sex-Szene reihten, ohne das von einer Story gesprochen werden konnte. "Blutjunge Verführerinnen" (1971 - 1972) kamen gleich in drei Teilen heraus, um sich mit "Die Stewardessen" (1971) und "Blutjunge Masseusen" (1972) auf der Leinwand abzuwechseln. Entsprechend erstaunt es nicht, dass der Überblick verloren ging und Dietrichs Filme fast ausschließlich mit der Phase der Soft-Sex-Film-Ära des Vor-Porno-Zeitalters identifiziert werden, die bis heute generell als billiges Schmuddelkino betrachtet wird. Auch Ingrid Steegers Karriere-Beginn wurde schon 1973, als sie in der Fernsehserie "Klimbim" als erotische "Ulknudel" groß herauskam, nur noch verschämt betrachtet, meist mit dem Hinweis auf den "Schulmädchen-Report", obwohl sie nur im 4. und 5. Teil eine Nebenrolle innehatte, während sie in Dietrichs frühen Filmen häufig besetzt wurde.

"Ich - ein Groupie" sollte 1970 noch vor dem großen Boom erotischer Konfektionsware als us-amerikanische/schweizer Co-Produktion entstehen, unter der Regie von Jack Hill, den Erwin C. Dietrich aber vollständig ersetzte, so dass dieser nicht einmal mehr in den Credits auftauchte. Vielleicht steht deshalb ein englisches Mädchen im Mittelpunkt, dass in einem Londoner Park ihre Begeisterung für einen Rock-Musiker entdeckt, in den sie sich spontan verliebt, aber Dietrich verließ schnell Swinging-London und erreichte über den Umweg Amsterdam-Zürich das westdeutsche Staatsgebiet. Für Ingrid Steeger wurde Vicky, die aus Liebeskummer zu einem Groupie wird, ihre erste große Filmrolle in einem Genre, das von seinen vielen, nur nach optischen Reizen ausgewählten, austauschbaren Darstellerinnen lebte. Dank ihrer körperlichen Vorzüge gelang es ihr zwar aus der Masse heraus zu stechen, aber ihre Rolle in "Ich - ein Groupie" blieb in der Konzentration auf eine weibliche Hauptdarstellerin trotzdem eine seltene Ausnahme.

Als Engländerin wirkte die Berlinerin Ingrid Steeger verständlicherweise nur wenig authentisch, aber dieser internationale Anstrich spielte in "Ich - ein Groupie" nur eine äußerliche Rolle, denn Dietrich konzentrierte sich stattdessen auf die bundesdeutsche Szene, weshalb er mit "Murphy Blend" und "Birth Control" zwei frühe deutsche Rock-Bands für den musikalischen Hintergrund sorgen ließ und einige der Musiker auch als Schauspieler mitwirkten. Angesichts des schon 1983 verstorbenen Gitarristen Bruno Frenzel, der neben dem Schlagzeuger Bernd Noske entscheidend die Musik "Birth Controls" prägte, und einer Szenerie, die ein authentisches Bild des Lebensgefühls dieser Zeit wiedergibt, wie es im deutschsprachigen Film nur selten zu finden ist, stellt sich die Frage, warum "Ich - ein Groupie" nicht aus dem Sex-Film-Einerlei heraustrat? Anders als üblich wiederholten sich die Sex-Szenen nicht in ewig gleicher Form, sondern integrierten sich in eine Story, die zunehmend ihren naiven "Freie Liebe" - Charakter verliert.

Die heutige, meist oberflächlich folkloristische Sicht auf die Jahre nach 1968 verkennt, dass die hier gezeigten Abläufe damals noch vollständig tabuisiert waren. Zwar feierten Sex-Filme wie der "Schulmädchen-Report" (1970) große Erfolge im Kino, aber während diese häufig einen verlogenen dokumentarisch-wissenschaftlichen Gestus vorschoben, war Dietrichs Film wesentlich näher an der Realität einer sich verändernden Gesellschaft, auch wenn manche Szenen - etwa in der die Mädchen den Hasch in ihren Höschen schmuggeln - heute lächerlich wirken. Besonders die minutenlangen Einstellungen, in denen Vivian (Vivian Weiss) ekstatisch zu der Rock-Musik tanzt oder "Birth Control" in einem Münchner Club aufspielt, sind sehr nah am damaligen Zeitgeist, weshalb die ewige Diskussion, welche Fassung wie lange gekürzt wurde, vollständig am Film vorbei geht. Im Gegenteil wirkt die kompakte 75minütige Fassung stimmig, während längere, vielleicht explizitere Sex-Szenen mit Ingrid Steeger keinen Qualitätsgewinn versprechen.

Anders als viele typische Sex-Filme dieser Zeit, die sich nur an den freizügiger werdenden moralischen Standards orientierten und daraus die Mär ständig promiskuitiver junger Frauen strickten, verfügt "Ich - ein Groupie" über eine deutlich gesellschaftspolitischere Dimension und stellte die bürgerlichen Schreckgespenste - Drogenkonsum, Rockmusik, Rockerbanden, schwarze Messen und freie Liebe - gesammelt in den Mittelpunkt des Geschehens. Scheinbar folgerichtig wird die hübsche Vicky sexuell und emotional ausgebeutet, von Rockern vergewaltigt und stirbt im Drogenrausch auf Berlins Straßen. Doch Dietrichs Film sollte nicht als grundsätzliche Warnung missverstanden werden, denn weniger die konstruiert wirkende Story um Vicky bleibt in Erinnerung als das der bürgerlichen Ordnung widersprechende Lebensgefühl, dass die vielen nicht professionellen, unmittelbar aus der Szene stammenden Mitwirkenden hier vermitteln können und dessen exotische Attraktivität heute nur noch schwer ermessen werden kann.

Signifikant dafür ist der "Birth Control" – Songtext: "Be a dragger, shovel music in your home - and you never be alone. Get high and higher, just like a flyer, high in the clouds and never come down". Der Song trägt den Titel “No drugs“.

"Ich - ein Groupie" Schweiz / Deutschland 1970, Regie: Erwin C. Dietrich, Drehbuch: Erwin C. Dietrich, Jack Hill, Darsteller : Ingrid Steeger, Vivian Weiss, Rolf Eden, Stewart West, Bernd Koschmidder (Birth Control)Laufzeit : 75 Minuten 


weitere im Blog besprochene Filme von Erwin C.Dietrich:

Sonntag, 20. Oktober 2013

Was der Himmel erlaubt (All That Heaven Allows, 1955) Douglas Sirk

Inhalt: Cary Scott (Jane Wyman) ist eine angesehene Bürgerin ihrer Kleinstadt. Nach dem Tod ihres Mannes kümmert sich nicht nur ihre beste Freundin Sarah (Agnes Moorehead) um sie, auch die übrigen Bewohner versuchen die Witwe wieder in das tägliche Leben zu integrieren, denn die Mittvierzigerin lebte zuletzt stark zurückgezogen und kümmerte sich nur noch um ihre erwachsenen Kinder, wenn diese sie einmal besuchten. Als sie sich erstmals wieder bei einem gesellschaftlichen Ereignis zeigt, sind auch die männlichen Verehrer nicht weit, die sich um die attraktive Frau bemühen.

Doch ihr sind die direkten Annäherungsversuche der älteren Herren unangenehm. Dagegen gefällt ihr die Anwesenheit ihres Gärtners Ron (Rock Hudson), der sich höflich und wohltuend zurückhaltend verhält. Sie beginnt sich langsam dem einige Jahre jüngeren Mann anzunähern. Cary ist erstmals seit dem Tod ihres Mannes wieder in der Lage, Gefühle zuzulassen, aber sie rechnet nicht mit dem vehementen Widerstand nicht nur ihrer Mitbürger, sondern besonders ihrer Kinder…


Eine Frau und ein Mann verlieben sich, wollen heiraten, trennen sich nach einem Streit und versöhnen sich wieder - die Story, die Douglas Sirk in "All that heaven allows“ (Was der Himmel erlaubt) erzählt, klingt vordergründig üblich und ist in ihrer Umsetzung doch bis heute einzigartig. Selbst die wenigen Remakes (darunter herausragend "Angst essen Seele auf" (1974) von Rainer Werner Fassbinder) verbeugen sich vor dem Original, indem sie dieses nicht kopierten, sondern im jeweiligen Zeitkontext interpretierten. Ein deutliches Zeichen dafür, dass Sirk hier eine Geschichte erzählte, die in ihrer Struktur bis heute aktuell blieb.

Sirks Gestaltung des Films wird durch den Vergleich mit dem ein Jahr zuvor gedrehten Film "Magnificent Obsession" (Die wunderbare Macht, 1954) nachvollziehbar. Auch dort spielten Jane Wyman und Rock Hudson schon das Liebespaar, um das sich alles drehte, aber der Grund für den gesellschaftlich motivierten Widerstand gegen ihre Verbindung lag nicht am jeweiligen Status, sondern in den emotionalen Verstrickungen, die ihnen die bewusst unrealistisch konstruierte Story auferlegte. Ob Sirk der kritische Ansatz zu schwach war, lässt sich nur vermuten, aber "Was der Himmel erlaubt" wurde trotz ähnlicher gestalterischer Mittel in seiner Aussage konkreter.

Der Handlungsspielraum beschränkt sich auf einen sehr kleinen Bereich  - eine amerikanischen Kleinstadt und ihre Umgebung - und ist in ihrer Anlage von zeitloser Realität. Cary Scott (Jane Wyman), eine wohlhabende Witwe Mitte 40, lebt allein in ihrem großen Haus und kümmert sich um ihre zwei erwachsenen Kinder Kay (Gloria Talbott) und Ned (William Reynolds), wenn diese am Wochenende vom Studium nach Hause kommen. Gesellschaftlich ist sie sehr anerkannt, Mitglied des örtlichen Clubs und wird von ihrer besten Freundin Sarah (Agnes Moorehead) umsorgt, die sie auch dazu bringt, endlich einmal wieder an einem gesellschaftlichen Ereignis in der Stadt teilzunehmen.

Sirk inszeniert diese Abläufe im Stil amerikanischer Familienfilme, die in ihrer sozialen Dichte immer Idealtypisch wirken. Doch es sind die Details, die die unter der freundlichen Oberfläche verborgenen Zwänge verraten. Mit völliger Selbstverständlichkeit werden von allen Beteiligten Verhaltensweisen vorausgesetzt, nach der eine allein stehende Frau mittleren Alters zu agieren hat. Dabei wird ihr sogar nahe gelegt, sich einen neuen Mann zu suchen (auch von ihren Kindern), was einige der in Frage kommenden älteren Herren auf den Plan bringt. Deren teilweise rücksichtslos forderndes Verhalten lässt erste Risse im beschaulich harmonischen Beieinander erkennen, führt aber zu keinerlei Konsequenzen, da männliche Eroberungsmuster von den Frauen akzeptiert werden.

Typisch für Sirks Filme sind die großen Zeitsprünge zwischen einzelnen Szenen, mit denen er einerseits seine Story vorantreibt, andererseits das Gewicht der Handlung auf punktuelle Momente legt, während er Einwicklungen dazwischen nicht genauer schildert, sondern nur deren Auswirkungen verdeutlicht. Da er diese Zeitsprünge nicht äußerlich demonstriert, erfordert das vom Betrachter ein genaueres Hinsehen und erspüren der Veränderungen. So entwickelt er auch sensibel und in der zeitlichen Abfolge nachvollziehbar die Beziehung zwischen Cary und Ron (Rock Hudson), den sie kennenlernt, als er sich um den Garten ihrer Villa kümmert.

Diese sehr genaue und emotional nachfühlbare Beziehungsentwicklung ist von wesentlicher Bedeutung für das Gelingen des Films, da Sirk so dem Betrachter die Reinheit dieser Liebe demonstrieren kann, die emotional über den geforderten Verhaltensregeln anzusiedeln ist. Auch wenn die Beziehung einer älteren Frau zu einem jüngeren Mann - noch dazu unterschiedlichen Standes – heute nicht mehr über den damaligen provokanten Status verfügt, so lässt sich die Wirkung auf das damalige Publikum leicht nachvollziehen. Die Vorurteile, denen sich Cary durch ihre unmittelbare Umgebung ausgesetzt sieht, entsprachen einer generellen gesellschaftlichen Haltung und kein Satz, der in diesem Film fällt, und keine Reaktion (auch ihrer Kinder) wirken übertrieben oder gewollt gehässig. Angesichts der gleichzeitigen Akzeptanz, mit der sich eine junge Frau einen älteren reichen Mann nehmen konnte (von Sirk genüsslich demonstriert), kann man sich nicht des Gefühls erwehren, dass sich seit damals nicht viel verändert hat.

Dank des melodramatisches Ambientes, der bunten Farben und des überzeugenden Spiels seiner beiden Stars (deren Altersunterschied in "Magnificant Obsession" keine Rolle spielte), gelang es Sirk, das Publikum gegen ihre üblichen Vorurteile für das Paar einzunehmen. Zusätzlich noch gefördert durch Rons sehr sympathischen, männlich ruhigen Charakter, der verlässlich im amerikanischen Geist verankert ist. Auf Grund der wiederholt verwendeten Stilelemente werden Sirks Melodramen häufig nach ähnlichen Gesichtspunkten beurteilt, dabei überzuckerte er damit nur einen realen Konflikt, der als ernstes Drama beim Publikum kaum eine Chance gehabt hätte und nicht zu dem großen Erfolg geführt hätte. Nur an wenigen Details ließ Sirk die dahinter verborgene Ironie deutlich erkennen, etwa als er im letzten Bild den Hirsch, den Ron zuvor gefüttert hatte, noch einmal durchs Bild laufen lässt.


"Was der Himmel erlaubt" verfügt keineswegs über einen religiösen Hintergrund, wie der Titel vermuten lassen könnte, sondern betont im Gegenteil, das auf Erden nicht viel erlaubt ist. Sirk gelang damit das seltene Kunststück, einen so unterhaltenden wie berührenden Film für das große Publikum zu drehen, der in der Lage ist, Vorurteile anzugreifen und den Betrachter unmerklich dazu zwingt, sein Wertesystem zu hinterfragen.

"All that heaven allows" USA 1955, Regie: Douglas Sirk, Drehbuch: Edna L.Lee, Harry Lee, Peg Fenwick, Darsteller : Jane Wyman, Rock Hudson, Agnes Moorehead, Gloria Talbott, William Reynolds, Laufzeit : 85 Minuten

weitere im Blog besprochene Filme von Detlef Sierck / Douglas Sirk:

"Zu neuen Ufern" (1937)
"La Habanera" (1937)
"Magnificent obsession" (Was der Himmel erlaubt, 1954)
"The tarnished angels" (Duell in den Wolken, 1957)

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Tonio Kröger (1964) Rolf Thiele

Inhalt: Tonio Kröger (Jean-Claude Brialy), inzwischen ein erfolgreicher Schriftsteller, ist von Deutschland nach Italien gezogen, um dort zu schreiben. Doch seine Erinnerungen schweifen immer wieder ab in seine Vergangenheit. Als Junge (Mathieu Carrière) war er mit seinem Klassenkameraden Hans Hansen (Thomas Thomsen), einem hübschen, blonden Knaben befreundet, den er versucht für Schillers „Don Carlos“ zu begeistern, dessen Lieblingsstelle er für Hans zitiert. Dieser verspricht ihm zwar, „Don Carlos“ zu lesen, aber insgeheim weiß Tonio, dass er nie wirklich mit ihm befreundet sein wird – zu unterschiedlich sind der vergeistigte Junge, dessen Schulleistungen sehr zu wünschen lassen, und der allseits beliebte, sportliche und in der Schule erfolgreiche Hans.

Tonio, zunehmend mit sich im Widerstreit zwischen dem eigenen künstlerischen Anspruch und dem Wunsch, ein Teil der großen Masse sein zu wollen, begibt sich nach München zu seiner langjährigen Freundin, der russischen Künstlerin Lisaweta Iwanowna (Nadja Tiller), um sich mit ihr intellektuell auseinanderzusetzen. Doch es hält ihn nicht lange und es zieht in weiter nach Dänemark, ein Weg, der ihn wieder in seine Heimatstadt Lübeck zurückführt…


Die Verfilmung der 1903 von Thomas Mann herausgegebenen Erzählung "Tonio Kröger" erfüllte jede Voraussetzung an eine authentische und intellektuell stimmige Umsetzung. Die autobiographische Züge aufweisende Schilderung eines jungen aufstrebenden Schriftstellers, der sich zerrissen fühlt zwischen seinem Künstlerdasein, das ihn zum Einzelgänger werden ließ, und der Sehnsucht nach einem Leben ohne innere Zweifel, eingebettet in die bürgerliche Gemeinschaft, wurde von Erika Mann - der Tochter des Autors und selbst Schriftstellerin - in eine Drehbuchform gewandelt. Gemeinsam mit Ennio Flaiano, einem der bedeutendsten Autoren der 50er und 60er Jahre, der an fast allen Filmen Federico Fellinis beteiligt war. Nach "Tonio Kröger" verfasste er mit Erika Mann noch das Drehbuch zu Rolf Thieles folgendem Film "Wälsungenblut" (1965), erneut nach einer Novelle Thomas Manns. Beide Drehbücher entstanden zwischen seinen Arbeiten zu Fellinis Filmen "Otto e mezzo" (Achteinhalb, 1963) und "Giulietta degli spiriti" (Julia und die Geister, 1965).

Die Darstellerriege liest sich ähnlich exquisit. Jean-Claude Brialy, der 1961 in Jean-Luc Godards "Une femme est une femme" (Eine Frau ist eine Frau) neben Jean-Paul Belmondo spielte, gehörte zu den renommiertesten jungen französischen Darstellern seiner Zeit, und ist als erwachsener Tonio Kröger ebenso eine Idealbesetzung wie Mathieu Carrière als junger Tonio. Neben dem Protagonisten, dessen persönliche Sicht auf die Menschen, die Orte seines Verweilens - Siena, München, seine Heimatstadt Lübeck (in der Novelle neutraler als Stadt an der Ostsee benannt, von Erika Mann im Drehbuch konkretisiert) bis zur dänischen Küste - und auf das Leben schlechthin im Mittelpunkt steht, kommen alle übrigen Beteiligten über kurze Berührungspunkte nicht hinaus. Trotzdem wurden die Nebenrollen mit Gert Fröbe, Theo Lingen, Rudolf Forster, Günther Lüders, Beppo Brem, Walter Giller und nicht zuletzt dessen Frau Nadja Tiller, Thieles bevorzugter Darstellerin, ausgezeichnet besetzt.

Zudem gelang es den beiden Drehbuchautoren, den Geist der Erzählung beizubehalten, sie gleichzeitig aber filmisch zu straffen. Tonios Gedanken werden in der etwas altmodisch klingenden, wunderbar malerischen Sprache des Autors wörtlich zitiert, während der lineare Aufbau der Erzählung in eine dynamischere Form gebracht wurde. Der Beginn des Films in Italien, dem Herkunftsland seiner Mutter, der er auch seinen Vornamen zu verdanken hat, für den er in Deutschland gehänselt wurde (Tonio ist die Kurzform von Antonio), ist frei erfunden - in Manns Novelle zieht Tonio nach dem Tod seines Vaters und der Wiederverheiratung seiner Mutter nach München. Thiele nutzte dessen Aufenthalt in Siena, um Konstellationen zu erzeugen, die bei dem Protagonisten Erinnerungen an seine Jugend in Lübeck wecken, die der Film in Rückblenden erzählt. Besonders prägend war für Tonio die Begegnung mit seinem Klassenkameraden Hans Hansen (Thomas Thomsen) und der blonden Inge (Rosemarie Lücke) aus seinem Tanzkurs (großartig Theo Lingen als affektierter, frankophiler Tanzlehrer), die für ihn den gesunden, hübschen, blauäugigen Idealtypus darstellten. Er bemühte sich um eine Freundschaft zu Hans Hansen, kommt aber über die Stellung eines gelittenen Begleiters nicht hinaus.

Die Figur Hans Hansens orientierte sich an Thomas Manns früh verstorbenen Mitschüler Armin Martens, über den Thomas Mann 1955, ein halbes Jahr vor seinem Tod, an einen ehemaligen Klassenkameraden schrieb: "Denn den habe ich geliebt – er war tatsächlich meine erste Liebe, und eine zartere, selig-schmerzlichere war mir nie mehr beschieden [...] Aber ich habe ihm im „Tonio Kröger“ ein Denkmal gesetzt." Ohne Zweifel gelang es Erika Mann und Rolf Thiele, diese Emotionen zu vermitteln und die Melancholie und innere Tragik eines Menschen zu transportieren, der das Leben zu genau begriffen hat, um es in einfache Kategorien unterteilen zu können. Und der gleichzeitig Diejenigen beneidet, die sich darüber keine Gedanken machen - eine generelle Thematik, mit der "Tonio Kröger" nicht allein ist.

Angesichts dieses künstlerisch gelungenen und gleichzeitig unterhaltenden Films, stellt sich die Frage, warum diesem sowohl Anerkennung, als auch Langlebigkeit versagt blieben. Ein Zitat aus einer zeitgenössischen Kritik im Spiegel könnte darauf eine Antwort geben: "Rolf Thiele, des deutschen Films gedankenverlorener Problem-Erotiker, hat dieser vierten Nachkriegs-Verfilmung eines Thomas-Mann-Werkes echte Mann-Zitate, aber mehr noch echten Thiele-Touch mitgegeben". Begründet wird diese plakative Aussage nur rudimentär mit der Szene, in der Tonio Kröger in Siena die Wohnung einer Prostituierten durch ein Fenster verlässt und auf einem Friedhof landet - eine, wie die gesamte Szenerie in Siena, von Thiele ersonnene Ausgangssituation.

Tatsächlich sind es aber gerade diese Szenen, die "Tonio Kröger" von reinen Literaturverfilmungen unterscheiden, die häufig zu ästhetischen Fingerübungen verkommen. So gesetzt die Worte hier wirken und historisch genau das Umfeld gestaltet wurde, so spürbar bleibt auch die Gegenwart Mitte der 60er Jahre und eine sich ankündigende Zeit gesellschaftlicher Veränderungen. Tonios heimliches Begehren, seine intellektuellen Gespräche mit seiner Münchner Freundin, der russischen Malerin Lisaweta Iwanowna (Nadja Tiller), die einsamen Tage an der Ostsee, wo er mit der Fröhlichkeit feiernder Massen konfrontiert wird oder sein Rückweg in die Heimatstadt, verbunden mit den Erinnerungen an seine Außenseiterrolle, spiegeln die Unsicherheit einer Phase wider, die sich im Umbruch befand. Eine Qualität, die auch schon Thomas Manns Original im Jahr 1903 ausdrückte, bezogen auf seine damalige Position. Das es Thiele gelang, dieses Gefühl individuell in die Gegenwart zu transportieren, macht die Qualität seines Films aus.

"Tonio Kröger" Deutschland 1964, Regie: Rolf Thiele, Drehbuch: Erika Mann, Ennio Flaiano, Darsteller : Jean-Claude Brialy, Nadja Tiller, Mathieu Carriére, Gert Fröbe, Walter Giller, Theo Lingen, Beppo Brem, Günther LüdersLaufzeit : 91 Minuten

weitere im Blog besprochene Filme von Rolf Thiele:

Montag, 14. Oktober 2013

Bis die "Schulmädchen" kamen - der erotische Film der 60er Jahre

Aus heutiger Sicht haben Filme wie "Schulmädchen-Report - was Eltern nicht für möglich halten" oder "Graf Porno bläst zum Zapfenstreich" von 1970 den Charakter früher, harmloser Sexstreifen, die noch den verklemmten Geist der Nachkriegsjahre atmeten, als die 68er schon mit der "sexuellen Revolution" begonnen hatten. So rückständig diese Erotikfilme auf dem Weg zum Pornofilm heute wirken, standen sie doch am Ende einer Entwicklung, denn die Darstellung von Nuditäten war darin offensiv und nahm den größten Teil einer Handlung ein, die sich nur noch wenig Mühe gab, einen Anlass dafür vorzutäuschen. Zehn Jahre zuvor wäre die Produktion solcher Filme noch unmöglich gewesen, ganz abgesehen von deren Erfolg an den Kinokassen, der ohne eine Akzeptanz bis weit in bürgerliche Schichten nicht vorstellbar gewesen wäre.

Betrachtet man die 60er Jahre genauer, zeigt sich das zu erwartende Ergebnis: zwischen 1967 und 1969 - parallel zu den gesellschaftlichen Veränderungen - stiegen die Produktionszahlen erotischer Filme eklatant an. Doch auch Hippie-Bewegung, "Freie Liebe" oder "Sexuelle Revolution" kamen nicht aus dem Nichts, sondern drückten nur ein Lebensgefühl aus, dass sich parallel zur wirtschaftlichen Prosperität in den 50er Jahren in West-Europa und den USA entwickelte. Skandale wie "Die Sünderin" (1951) mit Hildegard Knef oder "Sie tanzte nur einen Sommer" (Schweden, 1951) mit Ulla Jacobsson waren erste Verstöße gegen eherne moralische Regeln, aber keine vordergründig erotischen Filme. Deutlicher wandten sich Regisseure wie der Italiener Alberto Lattuada gegen die bürgerliche Moral mit Filmen wie "La spiaggia" (Der Skandal, 1954), in dem eine Prostituierte mit ihrem Kind Urlaub an einem Badeort macht und dort auf einen ihrer wohl situierten Freier trifft. Erotische Filme dieser Phase verbanden ihren anti-bürgerlichen Gestus meist mit einer linksgerichteten politischen Haltung, weshalb sie weniger wegen ihrer meist nur angedeuteten Nacktdarstellungen, als wegen ihres gesellschaftskritischen Subtexts kritisiert wurden.

Die Veränderungen zu einer unpolitischeren Darstellung vorwiegend weiblicher Nacktheit, begann mit der zunehmenden Freizügigkeit in Exploitation-Filmen - Thriller, Krimi oder Horror - wo die Sexualität als Teil einer verruchten Halbwelt integriert wurde. Der anti-bürgerliche Gestus blieb zwar bestehen, verstand sich aber nicht mehr als Kritik an der vorherrschenden Moral, sondern diente als voyeuristisches Spektakel - ein wichtiger Wegbereiter für die Sexfilme der frühen 70er Jahre, die erfolgreich in einer nach wie vor konservativ geprägten Gesellschaft liefen. In dieser Hinsicht sind die erotischen Filme der 60er Jahre besonders interessant, da sie die widerstreitenden Positionen - Gesellschaftskritik, Emanzipation, Sexaufklärung und Voyeurismus - in unterschiedlichen Facetten widerspiegelten, die mit dem Trend zur ständigen Nacktheit, Anfang der 70er Jahre, größtenteils verloren gingen. 

Entsprechend schwierig gestaltet sich eine Auflistung des deutschen erotischen Films, da die Grenzen fließend blieben. Schon die frühen Edgar-Wallace-Filme setzten mit der Darstellung von Nacht-Bars, in denen die Sängerinnen zweideutige Texte von sich gaben, auf die Sex-Karte, ein Film wie Rolf Olsens "Das Rasthaus der grausamen Puppen" (1967) machte kein Geheimnis daraus, warum er fünf attraktive Darstellerinnen in den Mittelpunkt seiner Handlung stellte, aber als spezifisch erotische Filme können sie nicht gelten. Viel mehr war die Entwicklung des Erotik-Films auch Ausdruck internationaler Zusammenarbeit. Regisseure wie der Franzose José Bénazéraf ("St.Pauli zwischen Nacht und Morgen", 1967) oder der US-Amerikaner Radley Metzger ("Carmen, Baby", 1967) drehten mit deutschen Produktionsgeldern und Darstellern - ihre Werke wurden stilprägend für das Erotik-Genre - und 1969 kam die Verfilmung des Romans "Venus im Pelz" von Leopold von Sacher-Masoch "Le malizie di venere" unter der Regie von Massimo Dallamano heraus, die direkt für den deutschen Markt produziert wurde. Umgekehrt arbeitete auch Regisseur Rolf Thiele, dessen Filme sich seit den 50er Jahren  in unterschiedlicher Form mit der bürgerlichen Moral und der sich verändernden Sexualität nach dem Krieg auseinandersetzten, mit französischen ("Das schwarz-weiß-rote Himmelbett", 1964) oder italienischen ("Komm nur mein liebstes Vögelein", 1968) Produzenten zusammen.

Meine Liste ist weniger die Folge eines Vollständigkeitdiktats, als einer persönlich geprägten Ausrichtung, die sich nicht allein auf den deutschen Film beschränkt.


Der Erotische Film der 60er Jahre:

1961 - 1967  Vor der "sexuellen Revolution":


Die erste Hälfte des Jahrzehnt wurde noch von einer vorsichtigen Annäherung an die Thematik geprägt. Die Filme von Rolf Thiele, Wolfgang Glück und mit Abstrichen Alfred Weidenmann verfolgten zwar eine ernsthafte Auseinandersetzung, brachen auch gesellschaftliche Tabus, aber von spezifisch erotischen Filmen konnte noch nicht gesprochen werden. Erst Ernst Hofbauer, der spätere "Schulmädchen-Report" - Erfinder, betrat mit "Die Liebesquelle" (1965) und "Schwarzer Markt der Liebe" (1966) Neuland im deutschsprachigen Erotik-Genre, gefolgt von Frits Fronz, der 1967 "Via Erotica 6" herausbrachte. Unmittelbarer wurde das Genre von den französischen Regisseuren Max Pecás und José Bénazéraf, sowie dem US-Amerikaner Radley Metzger beeinflusst. Max Pecás hatte schon 1961 "Zarte Haut in schwarzer Seide" mit deutschen Produktionsgeldern gedreht und arbeitete 1963 in "La baie du désir" (Treibgut der Liebe) mit Metzger zusammen, der Pécas' Filme auch in den USA vertrieb. Metzger drehte 1967 ebenso einen deutschen Erotik-Film ("Carmen Baby"), wie José Bénazéraf mit "St.Pauli zwischen Nacht und Morgen", der seit den frühen 60er Jahren für seine sehr stylischen, im Geist der 60er Jahre entstandenen Erotik-Filme bekannt wurde. Allen drei Regisseuren ist gemein, dass sie ihren Weg bis zur Pornographie Mitte der 70er Jahre konsequent weiter gingen.

"Zarte Haut in schwarzer Seide" (Deutschland / Frankreich 1961) - Max Pécas
"...denn das Weib ist schwach" (Deutschland 1961) - Wolfgang Glück

"Lulu" (Österreich 1962) - Rolf Thiele
"L'amore difficile" (Erotica, Deutschland / Italien 1962) - Alberto Bonucci, Nino Manfredi, Sergio Sollima, Luciano Lucignani

"La baie du désir" (Treibgut der Liebe, Frankreich 1963) - Max Pécas, Radley Metzger
"L'éternitè pour nous" (Heißer Strand, Frankreich 1963) - José Bénazéraf
"Venusberg" (Deutschland 1963) - Rolf Thiele
"Das große Liebesspiel" (Deutschland 1963) - Alfred Weidenmann
"Verführung am Meer" (Deutschland / Jugoslawien 1963) - Jovan Zivanovic
"Concerto de la peur" ( Frankreich 1963) - José Bénazéraf
"Das schwarz-weiß-rote Himmelbett" (Frankreich / Deutschland 1963) - Rolf Thiele
"Paris erotika" (Sex mal Sex, Frankreich 1963) - José Bénazéraf
"Endstation 13 Sahara" (Deutschland / England 1963) - Seth Holt

"Cover  Girls" (Covergirls - die ganz teuren Mädchen, Frankreich / Italien 1964) - José Bénazéraf
"La peur et l'amour" (Geißeln der Erotik, Frankreich 1964) - Max Pécas
"Was Männer nicht wissen müssen" (Deutschland 1964) - Reginald Puhl (Dokumentation)
"Das Mädchen mit dem sexten Sinn" (Deutschland / Österreich 1964) - Hubert Frank
"Das Mädchen mit dem Mini" (Österreich 1964) -Paul Milan
"Die Lady" (Deutschland / Frankreich 1964) - Hans Albin, Peter Berneis
"The dirty girls" (USA 1964) - Radley Metzger

"L'enfer dans la peau" (Frankreich 1965) - José Bénazéraf
"Das Liebeskarussell" (Österreich 1965) - Rolf Thiele, Alfred Weidenmann, Axel von Ambesser
"Geißel des Fleisches" (Österreich 1965) - Eddy Saller
"St. Pauli Herbertstraße" (Deutschland 1965) - Akos Ráthonyi
"Mädchen hinter Gittern" (Deutschland 1965) - Rudolf Zehetgruber
"Die Liebesquelle" (Österreich 1965) - Ernst Hofbauer



















"L'enfer sur la plage" (Frankreich 1966) - José Bénazéraf
"Schwarzer Markt der Liebe" (Deutschland 1966) - Ernst Hofbauer
"Mädchenjagd in St. Pauli" (Deutschland 1966) - Günter Schlesinger
"Joe Caligula" (Frankreich 1966) - José Bénazéraf
"Das gewisse Etwas der Frauen" (Deutschland / Italien 1966) - Luciano Salce
"The alley cats" (Mädchen zwischen Sex und Sünde, USA 1966) - Radley Metzger
"Une femme aux abois" (Töchter der Sünde, Frankreich 1966) - Max Pécas
"In Frankfurt sind die Nächte heiß" (Österreich 1966) - Rolf Olsen
"Happy End am Wolfgang-See" (Österreich 1966) - Franz Antel
"Des Teufels nackte Tochter" (1966) - Heinz Gerhard Schier

"Seitenstrassen der Prostitution" (Deutschland 1967) - Gerhard Ammann
"Wenn es nacht wird auf der Reeperbahn" (Deutschland 1967) - Rolf Olsen
"La nuits la plus chaude" (Liebe 2:1, Frankreich 1967) - Max Pécas
"Helga - vom Werden des menschlichen Lebens" (Deutschland 1967) - Erich F. Bender (Dokumentation)
"Tanja - die Nackte von der Teufelsinsel" (Deutschland 1967) - Julius Hofherr
"Pension Clausewitz" (Deutschland 1967) - Ralf Habib
"Heißes Pflaster Köln" (Deutschland 1967) - Ernst Hofbauer
"Unruhige Töchter" (Deutschland / Schweiz 1967) - Hansjörg Amon
"Via Erotica 6" (Österreich 1967) - Frits Fronz
"Heißer Sand auf Sylt" (Deutschland / USA 1967) - Jerzy Macc
"Un épais manteau de sang" (Frankreich / USA 1967)  - José Bénazéraf
"St. Pauli - zwischen Nacht und Morgen" (Deutschland / Frankreich 1967) - José Bénazéraf
"Carmen Baby" (Deutschland / Jugoslawien / USA 1967) - Radley Metzger
"Männer in den besten Jahren erzählen Sexgeschichten" (Österreich 1967) - Fritz Fronz
"Oswalt Kolle - das Wunder der Liebe" (Deutschland 1967) - Franz Josef Gottlieb (Dokumentation)
"Tränen trocknet der Wind" (1967) - Heinz Gerhard Schier
"Suzanne - die Wirtin von der Lahn" (Österreich / Frankreich 1967) - Franz Antel
"Im Schloß der blutigen Begierde" (1967) - Adrian Hoven
"Der Preis einer Nacht" (1967) - Heinz Gerhard Schier
"Treibgut der Großstadt" (1967) - Harold Gabriel


1968 - 1969  Der Weg zum deutschen Sexfilm:

Das Jahr 1968 sollte die Szene entscheidend verändern. Schon 1967 war die Anzahl deutscher Produktionen erheblich angestiegen und für einige Macher, die später die 70er Jahre mit ihren Sex-Filmen prägen sollten, wurde es zum Jahr ihres Beginns oder endgültigen Durchbruchs - Ernst Hofbauer ("Schulmädchen-Report"), Erwin C. Dietrich ("Sechs Schwedinnen...") und Franz Antel ("Frau Wirtin..."). Auch die Anfänge des Münchners Alois Brummer gehen auf den 68er Jahrgang zurück. Zwar war er an Günter Hendels "...so viel nackte Zärtlichkeit" noch nicht beteiligt, arbeitete aber schon bei dessen nächstem Film "Graf Porno und seine Mädchen" als Drehbuchautor und Produzent mit ihm zusammen, der Anfang 1969 in die Kinos kam. Rolf Thiele blieb seiner Linie treu, wurde in seinen Filmen aber zunehmend offenherziger. Gleichzeitig nahm der Anteil internationaler Produktionen ab und das Genre begann sich in die Richtung des spezifisch deutschen Sexfilms zu entwickeln, wie er heute als charakteristisch gilt. 1968 waren die Filme noch wesentlich differenzierter und übten auffällige Zurückhaltung bei der Vermarktung. Konnten die späteren Filmtitel nicht eindeutig und deftig genug sein, klangen sie 1968 noch neutral bis verklausuliert. Die Akzeptanz in bürgerlichen Gesellschaftsschichten bestand noch nicht, weshalb diese Phase bis heute mit den Oswalt Kolle-Filmen identifiziert wird - das Deckmäntelchen einer Dokumentation war noch notwendig.

"Engelchen - oder die Jungfrau von Bamberg" (1968) - Marran Gosov
"Soviel nackte Zärtlichkeit" (1968) - Günter Hendel
"...und noch nicht sechzehn" (1968) - Peter Baumgartner
"Andrea - wie ein Blatt auf nackter Haut" (1968) - Hans Schott-Schöbinger
"Blonde Engel sind nicht billig" (1968- Heinz Gerhard Schier
"Engel der Sünde" (1968) - August Rieger
"Erotik auf der Schulbank" (1968) - Eckhardt Schmidt, Roger Fritz, Hannes Dahlberg
"Eva" (1968) - Herbert Ballmann
"Frau Wirtin hat auch einen Grafen" (Österreich / Deutschland 1968) - Franz Antel
"Helga und Michael" (1968) - Erich F. Bender (Dokumentation)
"Der Arzt von St. Pauli" (Deutschland 1968) - Rolf Olsen
"Hinterhöfe der Liebe" (1968) - Erwin C. Dietrich
"Vulkan der höllischen Triebe" (1968) - Peter Hauser
"Komm nur, mein liebstes Vögelein" (1968) - Rolf Thiele
"Der nächste Herr, dieselbe Dame" (1968) - Akos Ráthonyi
"Die Nichten der Frau Oberst" (1968) - Erwin C. Dietrich
"La maine noir" (Die Sexsklavinnen von Schloss Porno) - Max Bécas
"Oswalt Kolle: das Wunder der Liebe II - Sexuelle Partnerschaft" (1968) - Alexis Neve (Dokumentation)
"Van de Velde - Vollkommene Ehe" (1968) - Franz Josef Gottlieb (Dokumentation)
"Zieh dich aus, Puppe" (1968) - Akos Ráthonyi
"Peter und Sabine" (Deutschland / Österreich 1968) - August Rieger
"Schrei nach Lust (Liebe als Köder)" (1968) - Günter Schlesinger
"Straßenbekanntschaften auf St.Pauli" (1968) - Werner Klingler
"Therese und Isabell" (Niederlande / USA 1968) - Radley Metzger
"Bengelchen liebt kreuz und quer" (1968) - Marran Gosov
"Du - Zwischenzeichen der Sexualität" (1968) - Gerhard Zenkel (Dokumentation)
"Kelek" (1968) - Werner Nekes
"Intim-Report" (1968) - Joachim Mock, Rubin Sharon, Jörg van Encke
"Sünde mit Rabatt" (1968) - Rudolf Lubowski
"Schamlos" (Österreich, Frankreich, Deutschland 1968) - Eddy Saller
"Technik der körperlichen Liebe" (1968) - Dietrich Krausser (Dokumentation)
"Der Turm der verbotenen Liebe" (Deutschland / Frankreich / Italien 1968) - Franz Antel

1969 verdoppelte sich der Output an Erotik- und Sexfilmen. Oswald Kolle und andere dokumentarisch angehauchte Sexual-Aufklärungsfilme hatten nach wie vor Konjunktur und weitere in den 70er Jahren erfolgreiche Regisseure wie Franz Marischka ("Lederhosen-Filme") und Eberhard Schröder ("Hausfrauen-Report") betraten die Bühne. Doch für Regisseure wie Günter Schlesinger oder Hans Schott-Schöbinger, die ungewöhnliche Genre-Beiträge abgeliefert hatten, bedeutete das Jahr 1969 schon das Ende ihrer Regie-Tätigkeit. Zwar waren die Filmtiel noch nicht vollends ins zweideutig/eindeutige abgedriftet, aber das Jahr gab die zukünftige Richtung schon vor, die sich an der Kinokasse als Erfolgsformel erweisen sollte - die deftige Sex-Komödie und die "Schulmädchen" konnten kommen.

"Helgalein" (1969) - Herbert Ballmann
"Alle Kätzchen naschen gern" (1969) - Josef Zacher
"De Sade" (Das ausschweifende Leben des Marquis De Sade, USA / Deutschland 1969) - Roger Corman, Cy Endfield, Gordon Hessler
"Ein dreifach hoch dem Sanitätsgefreiten Neumann" (1969) - Franz Marischka
"Engelchen macht weiter - hoppe, hoppe Reiter" (1969) - Michael Verhoeven
"Frau Wirtin hat auch eine Tochter" (Deutschland / Italien 1969) - Franz Antel
"Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" (Deutschland 1969) - Rolf Olsen
"Freiheit für die Liebe" (1969) - Phyllis und Eberhard Kronhausen
"Graf Porno und seine Mädchen" (1969- Günter Hendel, Alois Brummer
"Graf Porno und die liebesdurstigen Töchter" (1969- Günter Hendel, Alois Brummer
"Der große Arztreport, 1.Teil: Infrasexum, das Geheimnis der Potenz" (Deutschland / USA 1969) - Carlos Tobalina (Dokumentation)
"Helga und die Männer - die sexuelle Revolution" (1969) - Roland Cämmerer (Dokumentation)
"Ich spüre deine Haut" (1969) - Günter Schlesinger
"Die jungen Tiger von Hongkong" (1969) - Ernst Hofbauer
"Das Go-Go-Girl vom Blow-Up" (1969) - Rolf Olsen
"Komm, liebe Maid und mache" (1969) - Josef Zacher
"Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh" (1969) - Helmut Förnbacher
"Libido - das große Lexikon der Lust" (Deutschland / Italien 1969) - Werner Hauff, Sergio Bergonzelli (Dokumentation)
"Liebe durch die Hintertür" (Österreich / Deutschland 1969) - Franz Antel
"Dornwittchen und Schneeröschen" (1969) - Erwin Klein
"Das Schiff der nackten, wilden Mädchen" (Deutschland / USA 1969) - Knut Bauer, John Donne














"Von Haut zu Haut" (1969) - Hans Schott-Schöbinger
"Madame und ihre Nichte" (1969) - Eberhard Schröder
"Die Mädchen der Madame" (1969) - Günter Schlesinger
"Roulette d'amour" (Deutschland / Österreich 1969) - Frits Fronz
"Champagner für Zimmer 17" (Deutschland / Italien / Schweiz 1969) - Erwin C. Dietrich
"Donnerwetter! Donnerwetter! Bonifatius Kiesewetter" (1969) - Helmut Weiss
"Der Mann mit dem goldenen Pinsel" (1969) - Franz Marischka
"Die nackte Bovary" (1969) - Hans Schott-Schöbinger
"Eros-Center Hamburg" (1969) - Günter Hendel, Alois Brummer
"Nackter Norden" (1969) - Erwin C. Dietrich
"Oswalt Kolle: Deine Frau, das unbekannte Wesen" (1969) - Alexis Neve (Dokumentation)
"Die Neffen des Herrn General" (1969) - Erwin C. Dietrich
"Ehepaar sucht Gleichgesinntes" (1969) - Franz Josef Gottlieb
"Josefine - das liebestolle Kätzchen" (Deutschland / Italien 1969) - Géza von Cziffra
"Oswalt Kolle: Zum Beispiel Ehebruch" (1969) - Oswald Kolle, Alexis Neve (Dokumentation)
"Porno Baby" (1969) - Erwin C. Dietrich
"Pudelnackt in Oberbayern" (1969) - Hans Albin
"Grimms Märchen von lüsternen Pärchen" (1969) - Rolf Thiele
"Rat' mal, wer heut bei uns schläft...?" (1969) - Alexis Neve
"Robin Hood und seine lüsternen Mädchen" (Deutschland / USA 1969) - Erwin C. Dietrich
"Rote Lippen, Sadisterotica" (1969) - Jesus Franco
"Schwarzer Nerz auf zarter Haut" (1969) - Erwin C. Dietrich
"Van de Velde: das Leben zu zweit - Sexualität in der Ehe" (1969) - Franz Josef Gottlieb (Dokumentation)
"Malizie di venere" (Venus im Pelz, Deutschland / Italien / Schweiz 1969) - Massimo Dallamano
"Weiße Haut auf schwarzem Markt" (1969) - Erwin C. Dietrich
"Wenn Täubchen Federn lassen" (1969) - Lothar Brandler
"Warum habe ich bloß 2x geheiratet?" (Deutschland / Italien 1969) - Franz Antel
"Willst du ewig Jungfrau bleiben?" (1969) - Hubert Frank