Inhalt: Wieder
wurde ein Tresor professionell geknackt und die wertvollen Juwelen gestohlen,
ohne das Inspektor Elk (Siegfried Lowitz) von Scotland Yard eine Spur hat.
Einzig das Froschzeichen, das der Täter hinterließ, deutet auf die Bande des
mit einer Froschmaske verkleideten Schwerverbrechers hin, dessen Taten die
Bevölkerung schon lange in Unruhe versetzen. Doch Elk ist guter Hoffnung, ihm
auf die Spur zu kommen, denn einem seiner Männer ist es nach einem Jahr
gelungen, Mitglied in der Bande des Froschs zu werden. Nachdem diesem das
Abzeichen auf den Unterarm gebrannt wurde, erfährt er vom Frosch, dass er sich
um Ella (Elfie von Kalkreuth) und Ray Bennet (Walter Wilz) kümmern soll. Jeder
Mann, der sich Ella nähert, soll getötet werden, aber der Polizist lässt sich
nicht darauf ein und will den Frosch verhaften, was gleichbedeutend mit seinem
Todesurteil ist.
Als
Inspektor Elk seine Leiche außerhalb Londons entdeckt, kommen auch Richard
Gordon (Joachim Fuchsberger) und sein Butler (Eddie Arent) hinzu, die selbst
den Frosch verfolgen. Sie entdecken einen seltsamen Stiefelabdruck in der Nähe
der Leiche und Gordon, reicher amerikanischer Erbe und Neffe des Chefs von
Scotland Yard Sir Archibald (Ernst F.Fürbringer), folgt der Spur bis er auf
John Bennet (Carl Lange) trifft, einen wortkargen Mann, den er mitnimmt und zu
dessen Haus fährt. Dort begegnet er erstmals dessen Tochter Ella und deren
Bruder Ray, den er mit seinem Sportwagen fahren lässt, um die hübsche Ella zum
Bus bringen zu können. Doch Gordon wird bei seinem Flirt jäh unterbrochen, als
ein Mann zwischen den Bäumen heraustritt und ein Messer auf ihn wirft. Er kann
ihn überwältigen und entdeckt das Zeichen des Froschs an dessen Arm –
offensichtlich ist Ella in die Sache verwickelt…
Als die
Dreharbeiten der deutsch-dänischen Co-Produktion "Der Frosch mit der
Maske" 1959 begannen, konnte zwar noch niemand voraussehen, das damit eine
mehr als zehn Jahre andauernde Erfolgsgeschichte ihren Anfang nehmen sollte,
die Rialto-Produktionsgesellschaft hatte aber schon weitere Verfilmungen der
Edgar-Wallace-Kriminalromane geplant und sich die Rechte am Nachfolger
"Der rote Kreis" gesichert, der 1960 herauskommen sollte.
Entsprechend stabsplanmäßig wurden auch die Mitwirkenden verpflichtet.
Regisseur Harald Reinl, in den 50er Jahren hauptsächlich im Heimatfilm-Genre
aktiv ("Die Fischerin vom Bodensee" 1956) hatte seine Fähigkeiten,
auch Actionfilme zu inszenieren, im Jahr zuvor mit den Kriegsfilmen "Die
grünen Teufel von Monte Cassino" und "U47 - Kapitänleutnant Priem"
bewiesen und war zudem vertraglich gebunden. Autor Egon Eis, der vor seiner
Emigration aus Nazi-Deutschland das Drehbuch zur ersten
Edgar-Wallace-Verfilmung von "Der Zinker" (1931) verfasst hatte,
schrieb nach dem großen Erfolg von "Der Frosch mit der Maske" noch fünf weitere Drehbücher zu Edgar Wallace-Verfilmungen,
deren Handlung er in die Gegenwart übertrug, unter dem Pseudonym Trygve Larson.
Auch die
Darsteller erfüllten die Anforderungen.
Joachim Fuchsberger, seit der "08/15" - Trilogie ein Filmstar in
Deutschland, und Dieter Eppler hatten unter Harald Reinl Hauptrollen in dessen
Kriegsfilmen gespielt, Siegfried Lowitz hatte als Polizeioffizier in "Es geschah am hellichten Tag" (1958) überzeugt und Fritz Rasp hatte schon im
"Zinker" von 1931 mitgewirkt. Ernst F.Fürbringer als Sir Archibald,
Chef von Scotland Yard, wurde stilprägend für die spätere Filmreihe und die
Besetzung von Eddie Arent als Butler sogar zu einer Institution. Die weiblichen
Darstellerinnen blieben dagegen größtenteils austauschbar - hier verkörpert die
spätere Fernsehansagerin Elfie von Kalkreuth (unter dem Pseudonym Eva Anthes)
in einer ihrer wenigen Rollen das anständige Mädchen (zudem auch Love-Interest
des Helden und gefährdetes Opfer), während Eva Pflug die Nachtclub-Sängerin und
Hure gibt, die ihrer verdienten Strafe nicht entkommt.
Das Spiel
mit der Unterwelt Londons - bestehend aus finsteren Spelunken, düsterer
Hafengegend und nebligen Gassen, in denen gedungene Mörder und promiskuitive
Flittchen ihr Unwesen treiben - übten im braven Deutschland der späten
50er/frühen 60er Jahre einen großen Reiz aus. Harald Reinl betonte diese
Wirkung noch mit einem starken Licht/Schatten Kontrast und nutzte die Vorlage
des Kriminalromans, um mit ungewohnter Härte vorzugehen - weniger die große
Zahl an Morden, sondern besonders der Schnitt in die Kehle und eine im Kugelhagel
sterbende Frau waren im deutschen Film neu. Trotz der seriösen Besetzung und
der eindeutigen Moral des Films, konnte es an der Haltung des Feuilletons
keinen Zweifel geben, welches die gesamte Reihe als klischeehaft und trivial
einstufte. Mit diesem Urteil lagen die Kritiker keineswegs falsch, aber die
Edgar-Wallace-Filme trafen den Nerv ihrer Zeit und ihre Entwicklung bis zu den
frühen 70er Jahren spiegeln die parallel stattfindenden gesellschaftlichen
Veränderungen anschaulich wider.
Entsprechend
verstieß "Der Frosch mit der Maske" 1959 noch eher sanft gegen die
moralischen Sitten. Die angebliche Hafenspelunke "Lolita-Bar" hat
noch das Ambiente eines großstädtischen Nacht-Clubs für seriöse Paare und Eva
Pflug bleibt als Verführerin des unerfahrenen und leicht beeinflussbaren Ray
Bennet (Walter Wilz) dezent. Auch die Gewalttätigkeiten hinterlassen keinen
konsequenten Eindruck, denn trotz des Schwerverbrechers mit der "Frosch-Maske",
der schon viele Morde begangen hatte und auch den von Inspektor Elk (Siegfried
Lowitz) eingeschleusten Polizeispitzel ohne zu zögern erschießt, verfällt Reinls Film jedesmal in den
"harmlosen" Modus, sobald Joachim Fuchsberger als Held Richard Gordon
im Bild auftaucht. Kurz nachdem er Ella Bennet (Elfie von Kalkreuth)
kennengelernt hatte, die selbstverständlich sofort das Interesse des reichen
amerikanischen Erben weckte, wird er von einem Messerangriff bedroht, der so
dilettantisch ausgeführt wird, das Gordon gleich seine schlagkräftige Seite
zeigen kann, die er noch mehrfach beweisen darf, während in anderen Situationen
sofort geschossen wird.
Edgar Wallace 1925 erstmals erschienener Kriminalroman "The fellowship of the frog" gehört zu seinen umfangreichsten Werken, weshalb die knapp 90minütige Laufzeit nicht ausreichte, die Charaktere schlüssig unter einen Hut zu bringen, auch wenn sich das Drehbuch an die grundsätzlichen Abläufe hielt. Besonders der titelgebende "Frosch" kommt zu kurz, von dessen Verbrechen mehr in eingeblendeten Zeitungsausschnitten zu lesen ist, als das Reinl sie im Bild festhält. Im Zentrum des Geschehens stehen Ella und ihr Bruder Ray, die ohne ersichtlichen Grund vom "Frosch" bedroht werden, der dafür teilweise abenteuerliche Umwege einplant, während er sonst für seinen direkten professionellen Stil bekannt ist, den er aber nur bei der Bestrafung von Verrätern beweist. Zudem wirkt die zum Ende hin sich zuspitzende Situation übertrieben. Während zur Entstehungszeit des Romans die Todesstrafe in England noch üblich war, galt sie dort inzwischen als stark umstritten und wurde nur noch in extremen Ausnahmefällen ausgesprochen - ganz sicher nicht für den ungeschickt fingierten Mord in der "Lolita"-Bar.
Der Story gelingt es nicht, die unterschiedlichen Handlungsstränge zu einer schlüssigen Einheit zusammen zu fügen, weshalb die überraschende Lösung eher einer allgemeinen Verwirrtheit entspringt als einer logischen Herführung und viele Fragen unbeantwortet lässt. An dem Erfolg des Films konnte das nichts ändern, denn Reinls atmosphärische Umsetzung und sein gewagter Blick in die Unterwelt, übten eine hohe Faszination aus, die auch heute noch spürbar ist. "Der Frosch mit der Maske" wurde qualitativ noch von einigen Edgar-Wallace-Verfilmungen übertroffen, aber er setzte die wichtigsten Standards für die Reihe.
Edgar Wallace 1925 erstmals erschienener Kriminalroman "The fellowship of the frog" gehört zu seinen umfangreichsten Werken, weshalb die knapp 90minütige Laufzeit nicht ausreichte, die Charaktere schlüssig unter einen Hut zu bringen, auch wenn sich das Drehbuch an die grundsätzlichen Abläufe hielt. Besonders der titelgebende "Frosch" kommt zu kurz, von dessen Verbrechen mehr in eingeblendeten Zeitungsausschnitten zu lesen ist, als das Reinl sie im Bild festhält. Im Zentrum des Geschehens stehen Ella und ihr Bruder Ray, die ohne ersichtlichen Grund vom "Frosch" bedroht werden, der dafür teilweise abenteuerliche Umwege einplant, während er sonst für seinen direkten professionellen Stil bekannt ist, den er aber nur bei der Bestrafung von Verrätern beweist. Zudem wirkt die zum Ende hin sich zuspitzende Situation übertrieben. Während zur Entstehungszeit des Romans die Todesstrafe in England noch üblich war, galt sie dort inzwischen als stark umstritten und wurde nur noch in extremen Ausnahmefällen ausgesprochen - ganz sicher nicht für den ungeschickt fingierten Mord in der "Lolita"-Bar.
Der Story gelingt es nicht, die unterschiedlichen Handlungsstränge zu einer schlüssigen Einheit zusammen zu fügen, weshalb die überraschende Lösung eher einer allgemeinen Verwirrtheit entspringt als einer logischen Herführung und viele Fragen unbeantwortet lässt. An dem Erfolg des Films konnte das nichts ändern, denn Reinls atmosphärische Umsetzung und sein gewagter Blick in die Unterwelt, übten eine hohe Faszination aus, die auch heute noch spürbar ist. "Der Frosch mit der Maske" wurde qualitativ noch von einigen Edgar-Wallace-Verfilmungen übertroffen, aber er setzte die wichtigsten Standards für die Reihe.
"Der Frosch mit der Maske" Deutschland, Dänemark 1959, Regie: Harald Reinl, Drehbuch: Egon Eis, J.Joachim Bartsch, Edgar Wallace (Roman), Darsteller : Joachim Fuchsberger, Elfie von Kalkreuth, Siegfried Lowitz, Dieter Eppler, Ernst F. Fürbringer, Jochen Brockmann, Fritz Rasp, Eddie Arent, Laufzeit : 87 Minuten
weitere im Blog besprochene Filme von Harald Reinl:
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